„Gemocht werden ist schön“

»Freunde«-Szenen-AG besuchte Altenheim Marienhöhe

„Clowneske Spielereien“ nennt sich das neueste theaterpädagogische Projekt der Aktion »Freunde schaffen Freude«. Dass Lustigsein mit roter Nase zwar leichter fällt, aber trotzdem eine ziemlich ernste, anstrengende Angelegenheit ist, das merkte das Ensemble der FsF-Szenen-AG bereits beim Einstiegskurs im vergangenen Jahr. Die beiden Spiel- und Theaterpädagogen Inge Grein-Feil und Siggi Feil muten ihrer Gruppe, zu der auch zwei »Freunde« mit Down-Syndrom und eine junge Frau im Rollstuhl gehören, einiges an freiem Spiel und Phantasie zu.
Als vom Alten- und Pflegeheim Marienhöhe in Aalen-Wasseralfingen die Anfrage nach einem Auftritt kam, sagten alle begeistert zu. Klassische Clownerie hat nichts mit der Faschingszeit zu tun, doch für das Publikum in der Marienpflege gestaltete sich das Nachmittagsprogramm mit den Clowns als eine Art Faschingsgaudi.
Der Weißclown, gescheit und den Ernst der Lage voll im Blick, stellte die Truppe als Clownsschüler vor, die eine bunte Folge von heiterem Spiel vom Stapel ließen. Dass man mit Namen und Modenschau viel Spaß, dass eine Ohrfeige nicht immer wehtun muss, dass eine Hilfsbereitschaft vom Rollstuhl aus ohne weiteres auch Schabernack sein kann, dass Fitness eine anstrengende Sache ist, und dass Liebesgefühle auch über den kleinen Finger ausgelöst werden können, belohnten die Seniorinnen und Senioren mit herzlichem Lachen und Beifall. Was eine Sauna ist, das wussten so ziemlich alle im großen Festsaal, nur die hitzegeplagten Clowns nicht. Über die naiven drei Herren lachten alle, sogar die mit einem wärmedämmenden Kissen ausgestattete einzige Clownsdame in der Sauna.
Die Leiterin für Tagesgestaltung und Therapie, Inge Löffler, freute sich sehr, dass sich ihre Schützlinge an diesem lustigen Nachmittag so merklich wohl fühlten.
Das Clowns-Ensemble erfüllte noch einen Herzenswunsch der Sozialbetreuerin. Viele Heimbewohner müssen aufgrund schwerer Gebrechen das Bett hüten. Es gelang dieser lustigen und doch einfühlsamen Truppe, auch diesen greisen Menschen ein Lächeln hervorzuzaubern und sie ein wenig zum Mitsingen zu bewegen. Bevor man aus dem Zimmer ging, wurde miteinander ein lustiges Lied geschmettert. Eine Frau kam extra ins Zimmer und wollte eine kleine Runde tanzen. Eine andere fragte einen Clown, ob sie ihm ein Küsschen geben darf. „Gemocht werden ist schön“, meinte sie. Alle waren tief berührt, dass man so wenig tun muss, um einem Menschen eine kleine Freude zu bereiten.